Hermann Hesse – gestern und heute

Der Schöngeist und Seelenforscher!

Seine Jugendjahre, die Zeiten der Sinnsuche und Orientierung finden sich vor allem in den Werken Siddartha, Demian und Narziß und Goldmund. Letzteres war mein erstes Hessebuch, das ich als junge Frau gelesen habe. Ich war tief berührt, Hesse gab mir ganz neue Denkanstöße, er forderte dazu auf, seine Eigenart zu entdecken, sie weiter zu enwickeln. Jahrzehnte habe ich seine Bücher gelesen, sie gaben mir Lebenshilfe in hellen wie in dunklen Tagen, waren für mich Kraftquelle und Stütze.

Jetzt, in einer Zeit der Überinformation und Unorientiertheit, ein sinnvoller Weg, mal wieder Hesse zu lesen. Sein gelebtes Weltbürgertum, vor allem aber sein übernationales Denken – Sichtweisen, die heute nötiger sind denn je. Der Freigeist Hermann Hesse  beleuchtete die Gemeinsamkeiten in den Weltreligionen und nicht deren Unterschiedlichkeiten – stets auf der Suche nach Versöhnung und dem Sinn des Lebens. Es sind die Themen in vielen seiner Werke.

Sein immerwährendes Credo war: Gebe niemals auf! Einmalig beschrieben in seinem Gedicht „Stufen“: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns bechützt und der uns hilft zu leben…. “ Dies hat  Hermann Hesse gelebt – so auch sein Taospruch: Daß der Weg – nicht das Ziel den Sinn des Lebens macht.

Eine besondere Liebe hegte der Dichter für die freie Natur – wohl eine Reminiszenz an seine schwäbische Schwarzwälder Heimat. Die Natur schenkte ihm Ruhe, Erholung und Inspiration, seine schönen, einfühlsamen Erzählungen und Gedichte zeugen davon.

Fast 15-jährig, nach seiner Flucht aus dem Klosterseminar Maulbronn, fragte ihn seine Mutter besorgt: Wenn du nicht Theologe werden willst, was soll denn dann aus dir werden? Ich will Dichter werden und sonst gar nichts.
1946 bekam Hermann Hesse den Literaturnobelpreis!

Im Unterwegssein rund um den Lago Maggiore, in Ascona, Lugano und Montagnola Ein- und Ausblicke zu gewinnen… die schon Hesse inspiriert haben mögen,   einen Gedanken verschwenden an die Frage, welche Wege wohl seine Lieblingswege waren….   das macht eine Literatur-Tour durchs schöne Tessin für einen Hesse-Fan  zu einem besonderen Erlebnis.

[notice]Bücher von Hermann Hesse im Gepäck, Lust zu lesen und sich auf etwas einzulassen – dies wären gute Voraussetzungen für eine literarische Tessin-Reise.[/notice]

Hier entstand die Vielzahl der Romane und Erzählungen.. „Klingsors letzter Sommer“, „Sidhhartha“, „Narziss und Goldmund“, „Die Morgenlandfahrt“ und „Das Glasperlenspieldie Generationen von Lesern geradezu süchtig machte.

Das Museum Hermann Hesse in Montagnola wurde 1997 in den Räumen des Torre Camuzzi eingerichtet und ist unumgehbare Station jedes Wanderers, der auf den Spuren des Dichters hier unterwegs ist.