Andere Tiere bleiben hier für immer. Es gibt jetzt auch wieder den Wolf, der nach langem den Weg nach Deutschland zurückgefunden hat. In der Lausitz hat man kürzlich wieder 11 Rudel und ein Wolfspaar gezählt. Wir Menschen sollten eigentlich keine Angst vor dem Wolf haben, denn er ist – wie man weiss – ein scheues Wildtier.Die Geschichten vom „bösen Wolf“ gehören der Vergangenheit an und sind mehr oder weniger Märchen. Wölfe sind sehr anpassungsfähig. Für sie ist die Hauptsache das Nahrungsangebot und dass ihm nicht nachgestellt wird, was leider in Polen noch der Fall ist.
Hirschkäfer
Der Naturfilmer erzählte auch von einem Zusammentreffen mit Hirschkäfern, die ihn sogar angegriffen haben und verletzten. Das ist aber nur der Fall, wenn sie sich bedroht fühlen. Also besser nicht zu nahe rankommen. Die Käfer können nur in alten Eichenwäldern überleben, sie brauchen umgestürtzte Eichen, zermürbte Wurzeln, Stämme und Sümpfe. Seltsamerweise reagieren sie sehr stark auf Gerüche, speziell auf Alkohol. Oft sind sie davon regelrecht berauscht und dann auch schnell bereit, mit dem nächsten Hirschkäfer einen Kampf auszufechten.
Alpentiere (Steinadler, Luchse, Murmeltiere, Biber)
In den Bayrischen Alpen brüten zur Zeit etwa 45 Steinadlerpaare, was sehr erfreulich ist.In unseren Hochgebirgen leben wieder Luchse, die als unsere größten Raubkatzen gelten. Des weiteren haben wir hier Steinböcke, Murmeltiere, Biber und viele Arten mehr. Unsere Wälder sind reich an Wildtieren und sie tragen enorm zu unserem guten, gemäßigten Klima bei.
Welse
Und was wissen wir über unser Wasser? In manchen Gewässern trifft man hier sogar auf Fische, die über 2 Meter lang werden und sogar ein Gewicht von über 60 Kilo erreichen können. Das betrifft einen Wels, den ein Angler aus Brandenburg vor 2 Jahren fing.Historische Quellen berichten sogar von Exemplaren von 5 Metern Länge. Der Wels liebt die Wärme und wächst solange er lebt. Der Klimawandel und das warme Wasser in der Nähe von Kraftwerken haben das bewirkt, denn hier findet der Wels natürlich genügend Futterfische. Um so einem Wels auf die Spur zu kommen, tauchte Andreas Kieling in der wilden Spree. Diese Gegend kann man als eine der schönsten und naturbelassensten Regionen Deutschlands bezeichnen. Wenn man Bilder des Spreewaldes sieht, könnte man auch an den Amazonas oder den Orinoko denken. Es ist ein noch ganz natürliches Stückchen Land, das noch immer von den Sorben bewohnt wird. Die Sorben sind ursprünglich aus der Rumänischen Region hier eingewandert. Sie tragen an Feiertagen noch heute ihre sorbischen Trachten, und ihr Leben spielt sich noch heute so ab wie in früheren Zeiten; sie haben sich ihre Tradition bewahrt. Im Spreewald haben die Sorben die Natur direkt vor der Tür und sie fühlen sich mit ihr total verbunden.
Unser schönes, wildes Deutschland sollten wir alle noch viel besser kennenlernen, es hält so viel für uns bereit, was wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen können.
[Quelle: HÖRZU, Nr 14, 30.03.2012 Seite 10 „Schönes wildes Deutchland, Andreas Kieling]