Italien, Sehnsucht aller Nordeuropäer

Ligurien und Cinqueterre – wenig bekannt, aber wunderschön

Italien - Golf von Genua - Ligurien
Italien – Golf von Genua – Ligurien © Manfred Walker

Die ligurische Küste besteht schon seit der Römerzeit – damals baute man die heute malerisch anmutenden Terrassen in den schwer zugänglichen Buchten, um sich vor den Überfällen der Sarazenen zu schützen. Ausserdem waren die Buchten Nachschub-Basen für die Kämpfe gegen die Ligurer.

Es entwickelten sich nach und nach kanonenbestückte Trutzburgen, denn Piratenüberfälle waren damals an der Tagesordnung.

Weinbau in Ligurien

Erst sehr viel später wurde in Ligurien mit dem Weinanbau begonnen, was natürlich gerade im Felsenmeer der Cinqueterre überaus schwierig war.

Als vor dreissig Jahren eine junge Belgierin Ligurien besuchte, und mit einem Weinbauern ins Gespräch kam, erfuhr Sie von den Schwierigkeiten des Weinanbaues in diesen Bergen und dass es an Geld fehlte, um Seilbahnen oder Zahnradbahnen zu errichten. Wahrscheinlich hatte sie sich auch in diese Landschaft verliebt, denn einige Zeit später erhielten der Weinbauer und seine Kollegen die unerwartete Nachricht aus Brüssel, dass der Bau von Bergbahnen zu den Weinäckern der Cinqueterre von der Europäischen Union finanziell unterstützt werden würde.

Die junge Belgierin hatte dieses erreicht! Die Winzer waren natürlich mehr als erfreut, zumal die Summen so üppig ausfielen, dass noch einiges zur Errichtung einer neuen Wasserleitung übrig blieb. Der Fortschritt hatte somit die Cinqueterre erreicht und der Grundstein für den Aufschwung war damit gelegt.

Die Cinqueterre-Perlen Monterosso, Corniglia, Manarolo und Vernaccia

Die fünf Städte an der Felsküste entwickelten sich sehr schnellt, weil auch seit den siebziger Jahren eine schmale, kurvenreiche Strasse die Orte verbindet.

Jede dieser kleinen Städte stellt sich anders dar: Es gibt das fast mondäne Monterosso mit etlichen Sterne-Hotels und guten Restaurants – Corniglia hingegen liegt auf einem von der Brandung umspülten Felssporn und ist ein eher ruhigerer Ort.  Manarolo wiederum liegt ganz nah am Wasser, es gibt ein kleines Hafenbecken mit Booten und einem Fischereihafen, sodass natürlich Tag für Tag frischer Fisch angeboten wird.

Kulinarischer Tipp
Kulinarischer Tipp

[notice]Eine typische Spezialität ist ein früheres „Arme-Leute-Gericht“, nämlich „Spaghetti all`Acciugata“ mit Kapern und Oregano gewürzt. Alle Trattorie bieten dieses Gericht an.[/notice]

Jedes Städtchen hat eine Badebucht und wunderschöne Wanderwege in die Weinberge. Vernaccia, die für etliche Menschen glänzendste unter den fünf Cinqueterre-Perlen, wurde im Herbst letzten Jahres durch eine grosse Überschwemmung schwer in Mitleidenschaft gezogen; es gingen sogar Schlammlawinen nieder. Inzwischen sind aber die meisten Schäden behoben und Vernaccia hat wieder seinen alten Glanz.

Die Wanderungen können wie bisher durchgeführt werden – wie zum Beispiel der Weg von Riomaggiore zum Marienheiligtum hinauf.

Die Cinqueterre sind von Genua und von der Toskana aus ganz leicht und schnell zu erreichen. Eine Tagesfahrt von dort aus ist sehr zu empfehlen.

Man findet hier etliche maritime Naturschutzgebiete und es kommt oft vor, dass man Delphine beobachten kann: Die ligurische Küste ist wirklich, was die Natur betrifft, einmalig.

Ihr grosser Vorteil besteht jedoch darin, dass sie noch nicht vom Massentourismus überlaufen ist und dass sie trotz aller Modernität ihre Ursprünglichkeit behalten hat.

Um nicht alles über diese wunderschöne italienische Küste berichten zu müssen, würden wir sagen: Besuchen Sie Italien, es lohnt sich!

[Quelle: Welt am Sonntag, Nr. 14, 1 April 2012, Reise S. 65, Helmut Luther]

 

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