„Und täglich grüßt das Murmeltier“

….unsere possierlichen Bergfreunde!

Viel gutes Zureden brauchte es, bis ich mich dazu überreden liess, mit der Gondel entlang der steilen Felsenwand auf das Karwendel hoch zu fahren. Die Knie zitterten mir noch, als ich endlich oben war und mich abseits auf einen grossen Stein setzte. Allmählich konnte ich die traumhafte Aussicht geniessen. Weit unter mir Mittenwald, das Leutaschtal, Seefeld und die grandiose Bergwelt rundum bleiben mir unvergesslich.

Doch plötzlich erschreckte mich ein greller Pfiff, ein katzengrosses Murmeltier kratzte die Kurve, Sand flog durch die Luft und Murmele verschwand blitzschnell im Erdloch. Wie gern hätte ich das Murmeltier eine Weile beobachtet, doch ich werde mich auch weiterhin an schönen Natur- und Tierfilmen aus den Bergen erfreuen.

Das Murmeltier knabbert.
Im Engadin / Val Müstair und in Garmisch-Patenkrchen findet man auch Murmeltiere. © Kress / pixelio.de

[important]Warum rühren die Murmeltiere uns so sehr an? – Lesen Sie dazu den Beitrag der Redaktion Aurelia e.V. „Kindchenschema im Tierreich “ auf BLUE-social-VISION – Verhaltensforschung, Soziales Lernen, Engagement .[/important]

Die flinken, scheuen Tiere leben in Alpenregionen oberhalb der Baumgrenze

Und wenn Eis und Schnee die Berge bedecken, dann schlafen die Murmele, ungefähr 8 – 9 Monate, in Gruppen bis zu 20 Tieren. Ihr Winterbau liegt ca. 7 Meter unter der Erdoberfläche und ist mit viel Heu warm ausgelegt. Die Höhleneingänge werden mit Lehm und Steinen verrammelt.

Im Frühling, wenn die wärmenden Sonnenstrahlen zum Winterquartier durchdringen – wenn Eis und Schnee getaut sind, dann geht’s raus ans Licht. Ein grosses Begrüssungsritual findet statt mit Nasenstupsen, Streicheln und Wiedersehensfreude nach der langen, dunklen Nacht, tief in der Erde.

Das Murmeltier beim klettern in den Bergen
Artenschutz für das Murmeltier © Joujou / pixelio.de

Aber dann geht’s schnell an die Arbeit, Höhlen und Gänge werden gesäubert, der weniger tiefe Sommerbau wird hergerichtet, denn die Paarungszeit der Murmelis hat begonnen. Einer aus der Gruppe muss immer Wache schieben. Auf einer Anhöhe, auf den Hinterbeinen stehend, wird laut gepfiffen, wenn er Feinde erspäht. Dazu zählen vor allem grosse Raumvögel und Füchse, die ihren Hunger gern mit Murmeltieren stillen.

Der Sommer ist sehr kurz für die munteren Gesellen, und für den langen Winter muss mit Alpenkräutern und Gräsern eine dicke Fettschicht angefuttert werden. Auch wird fleissig Gras gerupft und in der Sonne getrocknet, das Heu wird für ein warmes Bett in den Winterbau gebracht.
Nach langen, dunklen Monaten träumen sie nun der nächsten, warmen Frühlingssonne entgegen.

Quellen: 

  • Daten-Quelle: HÖRZU v. 12.10.2012 – Walter Karpf/D
  • Bildquelle Kopfbild dieser Seite – das Murmeltier:  © Martin Schemm  / pixelio.de
  • Überschrift: Zitat auf dem gleichnamigen Film s. Wikipedia