Eine schwäbische Geschichte
Reise zum Blautopf
Als ich auf meiner Heimreise vom Bodensee, bei strahlendem Wetter durch Oberschwaben fuhr, vorbei an schönen, barocken Kirchen und Klöstern, entschloss ich mich spontan, einen Abstecher an den Blautopf zu machen, wo ich schon lange mal hin wollte.
Nach Biberach führte mich die Schwäbische Dichterstrasse an Ehingen vorbei, über die Donau auf die Schwäbische Alb und schon war ich in Blaubeuren und am Blautopf.
Am mythen- und sagenumwobenen Blautopf
Da stand ich nun, am sagenumwobenen Blautopf, schaute in eine wirklich tiefblaue Quelle, empfand sie als unergründlich und konnte verstehen, dass der Quelltopf in früher Zeit als bodenlos galt. Gegenüber ragte eine riesige Felswand in die Höhe und ein altes Mönchskloster ist auch in der Nähe. Der Blautopf ist von Mythen und Sagen umgeben. Der schwäbische Dichter, Eduard Mörike, hat mit seinem Märchen „Die Historie von der schönen Lau“, nicht unerheblich dazu beigetragen. Diese Nixe, die schöne Lau, wurde von ihrem Mann, einem Fürsten aus fernem Land verbannt, weil sie nicht lachen konnte – als schöne Nixe im Blautopf ist sie unsterblich und kann wieder lachen. So soll sie, in alter Zeit, als man mit einem Bleilot die Tiefe der Quelle messen wollte, immer wieder die Bleikugel gestohlen haben – man hörte ihr Lachen ganz deutlich. In Stein gemeisselt steht sie heute anmutig am Ufer der Quelle.
Der Mörikedom im Blautopf
Mit Bergsteigerausrüstung kletterten die beiden Höhlenforscher die Karstfelsen hoch, durchquerten schlammige Passagen, zwängten sich durch Felsspalten – und das mit all der der technischen Ausrüstung, hochempfindlichen Kameras und Lampen auf dem Buckel. Die einmaligen, wunderbaren Fotos vom „Zauber der Unterwelt“, besonders vom Mörikedom in den Medien, sind unbeschreiblich schön und interessant.